Vielleicht kennst du das: Ihr streitet immer wieder über dasselbe Thema – und kommt trotzdem nie zu einer Lösung. Ihr dreht euch im Kreis. Mit jedem Streit wächst die Distanz, und irgendwann fragt ihr euch: Wie sind wir hier gelandet?
In der emotionsfokussierten Paartherapie (EFT) nennen wir diese destruktiven Muster Teufelskreise . Und das Problem ist: Je länger ihr darin gefangen seid, desto schwieriger wird es, wieder zueinanderzufinden.

Was sind Teufelskreise – und warum entstehen sie?
Teufelskreise sind negative Muster, die dann entstehen, wenn wir uns in unserer Beziehung emotional nicht sicher fühlen.
Sie haben eines gemeinsam: Beide sehnen sich nach Nähe – aber die Kunst, wie jeder darum kämpft, schafft das Gegenteil. Ihr verletzt euch, ohne es zu wollen. Und je mehr ihr euch verletzt, desto tiefer wird der Graben zwischen euch.
Ein Beispiel: Wenn Nähe und Rückzug aufeinanderprallen
Stell dir vor:
Dein Partner zieht sich zurück. Du fühlst dich allein – und reagierst mit Vorwürfen.
Doch die Vorwürfe bewirken, dass dein Partner in sich noch mehr distanziert ist.
Das verletzt dich – und du wirst lauter, wütender, verzweifelter.
Und der Kreislauf beginnt von vorn.
Das Fatale: Beide fühlen sich unverstanden, abgelehnt und einsam – und keiner weiß, wie man da rauskommt.
Wie erkennst du euren Teufelskreis?
Es gibt typische Muster, die immer wieder in Beziehungen auftauchen. Erkennst du euch hier?
Protest-Polka (Angriff & Rückzug):
Eine r kritisiert – der andere zieht sich zurück.
💬 „Du hörst mir nie zu!“ – 🚪 „Ich kann das nicht mehr hören.“
Das Ergebnis: Der eine kämpft immer härter um Aufmerksamkeit, der andere zieht sich immer weiter zurück.

Verfolger-Verfolger (Dauerstreit):
Beide greifen an und suchen die Schuld beim anderen.
💥 „Du kümmerst dich nie um uns!“ – 💥 „Und du meckerst immer nur!“
Das Ergebnis: Laut, verletzt – aber niemand fühlt sich gehört.

Rückzug-Rückzug (Eiszeit):
Beide ziehen sich zurück, bis kaum noch gesprochen wird.
🤐 „Es bringt ja eh nichts.“ – 🤐 „Hauptsache, kein Streit.“
Das Ergebnis: Schweigen, Distanz – und das Gefühl, nebeneinanderher zu leben.

Was steckt hinter diesen Mustern?
Diese Reaktionen sind keine „schlechten Angewohnheiten“. Sie sind Schutzstrategien – oft geprägt durch Erfahrungen aus der Kindheit oder früheren Beziehungen.
Hinter jedem Vorwurf, hinter jedem Rückzug steht ein unerfülltes Bedürfnis:
Vielleicht sehnst du dich nach Nähe – aber statt das zu zeigen, wirst du laut.
Vielleicht brauchst du Sicherheit – aber du ziehst dich zurück, um dich zu schützen.
Wie könnt ihr den Teufelskreis durchbrechen?
Der Ausweg beginnt dort, wo ihr euch selbst und einander ehrlich begegnet:
1. Erkenne den Kreislauf: Der Gegner ist nicht dein/e Partner/in – es ist das Muster zwischen euch. Sobald ihr sagt: „Da ist es wieder – unser Teufelskreis“ , kämpft ihr nicht mehr gegeneinander, sondern miteinander.
2. Fühle, was wirklich da ist: Hinter deinem Ärger steckt vielleicht Angst. Hinter dem Rückzug. Fragt euch: „Was brauche ich gerade wirklich?“
„Was fühle ich unter meiner Wut – ist es Einsamkeit, Angst, Enttäuschung?“
3. Sprichwort aus, was zählt: Statt: „Du kümmerst dich nie um mich!“ Sag: „Ich fühle mich allein – und wünsche mir, dass du mir näher bist.“
4. Hört euch zu – wirklich: Nicht, um zu antworten – sondern um zu verstehen. Ohne Verteidigung, ohne Gegenangriff.
Wenn ihr allein nicht weiterkommt:
Diese Gespräche sind nicht leicht – denn oft steckt unter dem Streit Schmerz, den man lieber verstecken möchte.
Genau da setzt EFT (Emotionsfokussierte Paartherapie) an: Sie hilft euch, diese Schutzmuster zu erkennen – und die verletzlichen Gefühle dahinter sicher miteinander zu teilen.
Ich begleite euch dabei, die Sprache eures Herzens wiederzufinden – und aus den Teufelskreisen Wege zu schaffen, die euch zurück zur Nähe führen.
Lasst uns gemeinsam hinschauen – für euch, für eure Liebe.
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