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Was glückliche Paare anders machen, Teil 3

Aktualisiert: vor 3 Tagen

Ein Kompliment ist wie Holz für euer Beziehungsfeuer


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Wenn ich Paare in meiner Praxis frage, woran sie sich erinnern, als sie sich ineinander verliebt haben – also was sie damals aneinander mochten – dann leuchten oft für einen kurzen Moment die Augen.

Da kommt plötzlich wieder ein Gefühl hoch, das Lächeln, eine Erinnerung, ein Moment, der etwas ganz Warmes und Bedeutungsvolles in sich trägt. Und das zeigt mir immer wieder: Die Verbindung ist nicht weg. Sie ist nur überlagert. Von Stress. Von Streit. Von Verletzungen. Vom Alltag.


Die Liebe ist wie ein Feuer – sie braucht Wärme, Luft und Aufmerksamkeit

Am Anfang einer Beziehung brennt das Feuer meistens von selbst. Man muss gar nicht viel tun. Die Nähe ist da, das Interesse riesig, man möchte alles voneinander wissen. Und selbst Unterschiede wirken erstmal spannend. Aber dann... wird es stiller. Der Alltag kommt. Wir entdecken Eigenschaften, die uns vielleicht nicht mehr so gut gefallen. Und wenn wir dann kein Holz mehr nachlegen – also keine bewusste Zuwendung mehr zeigen, keine kleinen Berührungen, keine ehrlichen Komplimente – dann wird aus dem lodernden Feuer langsam nur noch eine kleine Flamme.


Und wenn man dann müde wird vom Leben, vom Alltag mit Kindern oder Jobstress, dann sehen wir oft nur noch das, was nervt. Der andere hat das Auto nicht gewaschen. Oder meckert nur noch. Und genau dann rutschen viele Paare in diese Spirale: Frust, Rückzug, Vorwurf – und irgendwann kommt das Gefühl: Wir verlieren uns.


Was die Verbindung schützt – und was sie gefährdet

In solchen Momenten sind viele von uns im Überlebensmodus. Wir wollen uns schützen. Und wie wir das tun, ist sehr individuell: Der eine zieht sich zurück, der andere wird laut. Und dann begegnet man sich nicht mehr. In der EFT nennen wir das „Teufelskreise“. Und dann tauchen sie auf, die bekannten Beziehungskiller: Kritik, Mauern, Rechtfertigung – und ganz besonders gefährlich: Verachtung.


John Gottman, der weltweit führende Paarforscher, hat herausgefunden: Verachtung ist der größte Vorhersagefaktor für Trennung. Aber das Gute ist: Wir können etwas dagegen tun. Und es beginnt mit einem ehrlichen Kompliment.


Ein Kompliment ist mehr als eine Nettigkeit

Wenn du ein Kompliment machst, ist das wie ein Stück Holz fürs Feuer. Es wärmt. Es verbindet. Und es erinnert euch an das, was ihr aneinander schätzt – selbst wenn es gerade schwierig ist.

In meiner Praxis arbeite ich viel mit Paaren, die sich fast nur noch streiten. Sie wünschen sich Nähe, aber landen dann doch wieder im Konflikt. Ich erinnere mich an ein Paar, das sich auf ein gemeinsames Wochenende gefreut hatte. Alles war vorbereitet – endlich mal wieder Zeit zu zweit. Doch kurz nach der Abfahrt wurde er geblitzt und war gestresst. Er schimpfte lautstark im Auto und bemerkte nicht, wie anstrengend seine schlechte Laune für sie wurde. Sie war enttäuscht. Wie konnte ihm seine Wirkung nicht bewusst sein? Ein kleines Ereignis, das fast alles überschattet hätte. Beide hatten die beste Absicht – aber was beim anderen ankam, war etwas ganz anderes. Und das zeigt so klar: Es reicht nicht, gute Absichten zu haben. Es kommt auch auf die Wirkung beim Anderen an.


Was glückliche Paare anders machen

Glückliche Paare sprechen anders miteinander. Nicht weil sie keine Konflikte haben. Sondern weil sie bewusster sprechen. Sanfter. Freundlicher. Mit einer Sprache, die Verbindung schafft.

Sie sagen nicht nur „Danke für den Einkauf“, sondern vielleicht: „Ich liebe es, wie fürsorglich du bist.“ Sie sagen nicht: „Du bist ja mal pünktlich“, sondern: „Ich hab mich richtig gefreut, dass du heute früher da warst.“

Das ist echte Wertschätzung. Für das, was jemand ist, nicht nur für das, was jemand tut.


Vorsicht vor dem Erinnerungsverlust

Wenn wir längere Zeit keine Komplimente oder bewusste Zuwendung mehr geben, verblasst mit der Zeit auch die Erinnerung an das, was uns mal so verbunden hat. Wir vergessen dann nicht nur den Anfang, sondern auch das, was unsere Beziehung einst stark gemacht hat. Es ist fast so, als würde die gemeinsame Geschichte ein bisschen in den Hintergrund rücken.


Also: Lass es gar nicht erst so weit kommen. Nimm dir einen Moment und überlege, was du heute an deinem Partner oder deiner Partnerin schätzt.


Kleine Übung zum Schluss

  1. Denk an drei Eigenschaften, die du an deinem Partner oder deiner Partnerin besonders magst. Zum Beispiel: warmherzig, mutig, witzig, fürsorglich, schlau, leidenschaftlich, charmant...


  2. Beobachte heute bewusst, wo du diese Eigenschaften im Alltag erkennen kannst.


  3. Sag’s laut! Teile deinem Partner mit, was du siehst und schätzt. Zum Beispiel:„Ich liebe es, wie liebevoll du mit unseren Kindern bist.“„Dein Humor ist das, was mich durch anstrengende Tage bringt.“


Das wirkt – sofort. Und nachhaltig. Weil es verbindet.


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